Nachdem Leistungsträger und Sportdirektor Sebastian Schleser wegen der Universität schon vor Monaten das letzte Turnier absagen musste, erreichte uns zwölf Tage vor Start eine Hiobsbotschaft: Vereinsbester Bernhard Blöckl hatte sich verletzt und fiel ebenfalls aus. Jemand aus der zweiten Riege musste herhalten und die Wahl fiel auf Urgestein Gerhard Krieger. Ein Feldmochinger, auf den immer Verlass ist. Die Feldmochinger Ersatzbank ist wie die Reserve der Armee. Seit Jahren kein Gerät in der Hand, aber wenn‘s darauf ankommt, dann sitzt der Schuss.
Die Ausgangslage war so spannend wie seit Jahren nicht mehr. Während Landshut schon Meister war, befanden wir uns auf Platz 2 mit 1355 Schlägen mit 8 Punkten, gefolgt von der Heimmannschaft mit 1356 Schlägen, die punktgleich mit Bad Feilnbach, die allerdings 1369 Schuss vorzuweisen hatten, zwei Punkte hinter uns. Ergo würde jede Platzierung besser als 4 reichen, oder ein Rückstand von weniger als 14 Schlägen auf eine der beiden Verfolgermannschaften. Die Motivation war trotz Ersatzmannschaft sehr hoch.
Exakt diese 14 Schuss waren nach der 1. Runde direkt verloren, da man 110 Schläge benötigte, während Bad Feilnbach eine grüne Mannschaftsrunde mit 96 erspielen konnte. Kempten teilte sich mit Landshut den ersten Platz mit je 93 Zählern. Das Polster (zumindest auf der Tabelle) war weg und nun kam es auf jeden Schlag drauf an.
Wir verloren in der zweiten Runde allerdings weitere 3 Schuss auf Bad Feilnbach. Nichts Unlösbares in den kommenden zwei Runden. Von den beiden führenden Mannschaften waren wir abgeschlagen, da sie 11 respektive 7 Schuss auf die Verfolger gewinnen konnten.
Ein 29er Mannschaftsschnitt trotz Streicher führte in der dritten Runde dazu, dass wir wieder auf Bad Feilnbach verloren hatten. Diesmal 16 Schläge. Damit waren es also summa summarum 19 Schläge Rückstand in der Gesamttabelle – die letzte Runde stellte also eine Sisyphusarbeit dar, denn 5 Schläge pro Spieler zu gewinnen, ist selbst bei einem 18er Schnitt undenkbar, wenn einem zwei Streicher sprichwörtlich einen Strich durch die Rechnung machen.
So kam es, dass wir unser Waterloo vor uns hatten und die Feldmochinger fielen wie einst die Franzosen. Ein 126er Schnitt auf Eternit. Schwarz. Tiefschwarz. Damit verloren wir in einer einzigen Runde 29 Schläge auf Bad Feilnbach. Von den anderen Mannschaften ganz zu schweigen. Thomas Krieger, der sein erstes Turnier in dieser Saison spielte, war Mannschaftsbester mit 27 und damit auch der einzige, der unter 30 blieb. Die Mannschaft war ein Schatten seiner selbst und dieses Turnier sollte so schnell wie möglich in Vergessenheit geraten. Die Substitution zweier Spieler darf keine Entschuldigung für diese desaströse Leistung sein. Es gilt nach vorne zu blicken und alle Kräfte, all das verlorene Selbstbewusstsein und all die Motivation für die kommende Relegation zu sammeln, die wir seit Jahren erfolgreich umgehen konnten.